Die Berufung der Erde

Nicht nur wir Menschen haben eine Berufung, auch die Erde hat eine! Ob sie ihren Sinn erfüllt und sie ihr Bestes entfalten vermag, ist nicht alleine von ihr abhängig …

So wie uns Menschen immer wieder unerwartet Türen geöffnet werden und das Leben uns mit sogenannten Zufällen beschenkt, die uns weiterbringen, inspirieren oder sich plötzlich neue Chancen auftun, verhält es sich auch mit der Berufung der Erde: Ihr Schicksal ist eng mit den Menschen verbunden, die sie bewohnen – und natürlich umgekehrt.

Berufung im Einklang mit der Natur ist bodenständig, praktisch und magisch

Was alle Berufungen trotz Unterschiedlichkeiten verbindet, ist der Wunsch, Gutes auf der Erde zu bewirken und die Welt zu verschönern.

Vor rund 20 Jahren, mit dem Beginn meiner selbständigen Arbeit wurde mir bewusst, wie intelligent und machtvoll die Natur ist. Auch wie viel wir von ihr lernen können, in puncto nachhaltig und gesund erfolgreich sein und wirtschaften. Ihre Schatzkammern der Weisheit sind unendlich. Diese teilt sie grosszügig mit uns, wenn wir sie erstens danach fragen und zweitens zuhören. Eigentlich logisch. Aber noch viel mehr: magisch.

Der Natur eine Frage stellen, ihrer Antwort mit meinem Herzen lauschen und dabei die Natur beobachten, diese 3-Kombination erfahre ich als Naturmagie.

Deshalb ist die Naturmagie Teil des Berufungszyklus, dem Berufungstraining der Berufungsschule. Acht mal im Jahr halten wir alle 6 Wochen inne, vertiefen die Zeit-Qualitäten der Natur in ihrem ewigen Sein und Werden.

Immer wieder staune ich selbst, was für menschliche und alltägliche Themen hinter diesen Jahreskreis-Festen stehen, die unser Menschsein mitsamt unseren Alltagsherausforderungen betreffen, behandeln und begleiten. Feiern wir diese Natur-Rituale bewusst, wird unser eigenes Entfalten und Gedeihen zusätzlich von der Natur und dem Mysterium Leben gefördert. Es dient allen, wenn wir unser Potenzial voll entfalten, statt nur ein bisschen.

Gerne teile ich mit dir in diesem Beitrag meine neuste Erkenntnis über die Berufung, die mir beim Fruchtbarkeitsfest geschenkt wurde, das wir auch unter den Namen Beltane oder Walpurgis kennen.

 

Das Fest der Fruchtbarkeit

Zeitraum-Qualität: Vollmond um den 1. Mai bis 20. Juni (Sommer-Sonnen-Wende)

Im Jahreskreis wird Anfang Mai das Fest der Fruchtbarkeit gefeiert. Die entsprechenden Qualitäten und Themen sind ab diesem Zeitpunkt für 6 Wochen im kollektiven Feld, das die Natur vorgibt und unser Menschsein massgeblich beeinflusst.

Ob nach dem keltischen Jahreskreis oder nach dem Medizinrad, immer geht es darum, die Liebe und Verbindung von Grossmutter Erde und Grossvater Sonne, dem Himmel zu feiern. Ihr befruchtendes Miteinander widerspiegelt sich uns Menschen im endlich-unendlichen Kreislauf der Natur, das schon viele Generationen, Zeitalter, Hochkulturen mitsamt seinen Niedergängen überdauert hat.

Das bewusste Innehalten erinnert uns daran, dass wir selbst Teil einer Grossen Kosmischen Familie sind, die sich gemeinsam entwickelt und nur zusammen gedeihen kann.

So berührt es mich immer wieder, wie das Medizinrad alle Lebensformen und Kräfte involviert und integriert. Seien es die Planeten, Mineralien, Pflanzen, Tiere, Menschen, unsere Ahnen, selbst unsere Träume, die universellen Gesetze, die Kräfte der Bewegung – alle finden ihren gleichwertigen Platz im heiligen Rad.

 

Jede Gattung und jedes Individuum trägt seines zum Grossen Ganzen bei. Vertiefen wir die Natur-Gesetze, erkennen wir eine Natur-Ordnung, die schon so lange existiert und als Wissen von den Naturvölkern bis in unsere heutige Zeit getragen wurde. Dieses Wissen, was vielmehr Weisheit ist, möchte der Menschenfamilie dienen, auf das Frieden einkehre untereinander und mit allen Lebewesen.

 

Je mehr wir in diese bewusste Verbindung mit der Natur treten, desto mehr erkennen wir das Potenzial der Erde und es offenbart sich uns ihr Traum:
Das Paradies für uns alle!

 

Die Berufung birgt genau diese Qualität in sich, denn sie verbindet das Himmlische mit dem Irdischen.

Die Berufung ist also nicht ausschliesslich himmlisch (religiös/spirituell) oder irdisch (karriere-/erfolgs-orientiert). Die Magie der Berufung ist es, vermeintlich Gegensätzliches in sich zu vereinen, auf das sie sich befruchten und einander ergänzen. Das ist Ganzheit machtvoll leben und schöpferisch sein!

 

Das Gegenteil vom Paradies ist uns als die Hölle bekannt

Höllisch wehtut es immer dann, wenn wir uns getrennt erfahren oder gar selber trennen. Weshalb diese Erfahrung für die meisten so schmerzhaft ist? Weil Trennung nicht unsere Natur ist, sondern Verbindung.

Immer dann, wenn wir in wahrhaftiger Verbindung sind mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen, mit unserem Körper, mit unserer Seele, unserem Herzen – mit dem Leben, erfahren wir Fruchtbarkeit, Schönheit, Wohlsein und Fülle. Das ist unsere Macht, leben wir sie nicht, erfahren wir Ohnmacht.

Macht und Ohnmacht

In den Vorbereitungen zum Berufungszyklus in Verbindung mit dem Fruchtbarkeitsfest bin ich ganz unerwartet in der Macht-Thematik gelandet. Mir wurde bewusst, dass alle, die erfolgreich ihre Berufung leben wollen, sich mit ihrer Seins-Macht auseinandersetzen müssen, ob sie wollen oder nicht.

Die Selbstermächtigung ist eine Art Lebensprüfung auf dem Pfad der Rückerinnerung, an die Vollkommenheit unserer Seele und ihrer Aufgabe auf Erden.

Ermächtigen wir uns nicht selbst unserem individuellen Weg zu vertrauen und unserem Herzen kompromisslos zu folgen, wird das, was wir ins Leben respektive in die Materie rufen wollen, nicht fruchten können und unser Traum ein Luftschloss bleiben.

Dies bedeutet, dass wir unsere Macht annehmen müssen, wollen wir die Veränderung sein, die wir uns auf dieser Welt wünschen.

Die Macht hat im Kollektiv allerdings einen schlechten Ruf, verknüpfen die meisten Menschen Macht mit einem Machtmissbrauch.

Die höchste Macht dient jedoch immer der Liebe und dem Wohle aller.

So erlaube dir deine Macht zu leben, der Liebe zu dienen und dich machtvoll für das einzubringen, was dir am Herzen liegt.

Jeder trägt auf seine individuelle Art bewusst oder unbewusst zum Paradies auf Erden bei. Keine Art ist besser als die andere, einfach anders. Das Unterschiedlichsein aller Lebewesen ist vom Leben gewollt und befähigt Mutter Natur ihr höchstes Potenzial zu leben: Nämlich Vielfalt in Hülle und Fülle zu sein, was wir immer als Schönheit und Gesundheit empfinden.

Sich selbst für sein Anderssein zu anerkennen, verunsichert die Mehrheit, bedeutet Anderssein statt ein Mitläufer sein, den Mut aufzubringen, auch mal alleine sein und sich selbst treu zu sein.

Interessanterweise trägt genau die Akzeptanz des Anderssein dazu bei, dass es friedlicher wird auf unserer Welt.

Nur wer sich selbst in seinem Eigensein anerkennt, ist fähig, ein Anderssein zu respektieren.

Je mehr Menschen ihre Macht leben, indem sie die Verantwortung für ihre Natur-Talente und vorhandenen Ressourcen übernehmen, desto früher finden wir uns im Paradies auf Erden vor!

Das ist keine Utopie, wissen wir doch alle, es ist mehr als genug für alle da – und es ist der Traum von Mutter Erde für alle ihre Kinder, dass wir miteinander ein friedliches und schönes Leben erfahren.

Der Erdenhimmel, so nenne ich das Paradies für alle, liegt in unseren Händen und in unseren Herzen.

Lassen wir es wachsen.

Für uns, unsere Kinder und Kindeskinder.

Suzane Brunner Zeltner - Mai 2023


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