Nur 5 Beispiele, wie das jetzige Schulsystem unseren Kindern und ihrer Berufung schadet

  1. Pro Schulklasse gibt es nur einen oder eine Klassenbeste

    Was ist mit all den anderen Kindern? Von klein auf lernen die Kinder: Bist du nicht das EINE Kind, bist und machst du nicht genug.

    Statt auf die Kraft und Schönheit der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Wesen mit ihren einzigartigen Begabungen zu setzen, wird Eintönigkeit vermittelt.

    Und das Klassenbeste-Kind lernt vielleicht: Der/die Beste sein bedeutet alleine sein.

  2. Die Kinder werden nicht in ihrer Individualität gefördert

    Stattdessen müssen alle das gleiche lernen, obschon jedes Kinder andere Themen interessiert. Gelernt wird nicht fürs Leben, sondern für Noten.

    Interessiert ein Thema ein Kind nicht, kann es keine guten Noten abliefern. Logisch.

    So beginnt ein Kind zu denken, es sei dumm.

    Ein Kind mit einem starken Charakter will das natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Also beginnt es zu stören.

    Es lernt: Ich bin dumm. Ich bin komisch, weil ich nicht so bin wie alle anderen. Ich störe.

  3. Kinder lernen ihrer eigenen Wahrnehmung misstrauen

    Da im jetzigen Schulsystem nur ein Richtig existiert und der Rest falsch ist, lernen die Kinder fremden und äusseren Autoritäten mehr zu vertrauen, als ihrer eigenen Wahrheit. Statt Antworten auf ihre Fragen in ihrem Innern zu finden, wird ihnen vermittelt: Was du wissen musst, steht in Büchern und Erwachsene wissen mehr als du.

    Die Kinder werden so zu Kopien von Kopien geformt. Ihnen wird mitgegeben, dass es gefährlich ist, sich selber – ein Original zu sein.

    Durch diese Art des Unterrichtens lernen Kinder ihrer Intuition zu misstrauen. Die Verbindung zu ihrer Seele zu kappen. Auf ihren Verstand zu bauen und verfallen der Illusion, das Leben kontrollieren zu können.

  4. Vorwiegend wird die linke Gehirnhälfte der Kinder trainiert und für besonders wertvoll erachtet. Die Intelligenz der rechten Gehirnhälfte wird hingegen vernachlässigt und als NICHT gleichwertig vermittelt

Die Folge eines vorwiegend einseitigen Unterrichts fördert ein Ungleichgewicht sowohl im Denken, Fühlen und Handeln!

Wo ein Ungleichgewicht immer auch Unfrieden!

Ein wichtiges Element der Berufung ist das im Frieden sein. Ein in Frieden mit sich und im Jetzt. Taucht Unfrieden auf, was normal ist, sollten Kinder doch lernen dafür zu schauen, dass wieder Frieden einkehrt, statt nach einem Schuldigen im Aussen zu suchen.

Stattdessen lernen die Kinder zu kämpfen. Um Anerkennung. Eine Daseinsberechtigung. Um Zugehörigkeit. Im Endeffekt: um Liebe.

 

5. Wer sagt eigentlich, dass Kindern überhaupt etwas beigebracht werden muss?

Es liegt in der Natur eines jeden Menschen zu entfalten, was in seiner Essenz angelegt ist. Ein Kind interessiert sich natürlicherweise für diejenigen Dinge, mit denen es in Resonanz geht und will im Aussen entdecken, was Schönes in ihm schlummert.

Unser Schulsystem schwächt das Urvertrauen der Kindern. Dadurch, dass sie permanent eines vermeintlich Bessern belehrt werden, lernen sie die Gegenwart verlassen und sich auf eine bessere Zukunft vorzubereiten. Dies besagt indirekt, dass die Gegenwart und Vergangenheit nicht gut sind!

Weiter wird ihnen vermittelt, dass es darum geht, jemand zu werden. Dabei sind Kinder, wie wir alle, bereits das, was wir sein sollen und als was uns das Leben gewollt und geformt hat!

Wer sich permanent Gedanken um die Zukunft macht, hat Angst und wird von ihr getrieben. So entstehen die Ängste:

  • Fehler zu begehen

  • falsche Entscheide zu treffen

  • etwas nicht zu erreichen

  • zu versagen

Die Kinder werden der machtvollen Schöpferkraft der Gegenwart beraubt.

Teil der Berufungsmagie ist es, sich voll und ganz im Jetzt aufzuhalten. Im Jetzt sind wir Ganz und im Vertrauen an das Leben, das uns liebt, ohne das wir dafür etwas tun müssen.


ENTDECKT IM MAI 2023 IN DEN SOZIALEN MEDIEN: Der Dokumentarfilm BILDUNGSGANG


 

Und jetzt?! Müssen wir das Schulsystem bekämpfen? Nein. Müssen wir es hinnehmen? Nein.

Folgend Ideen für den Schulsystemwandel. Danke allen Pionier-Lehrern, die schon jetzt nach Wegen suchen und diese gestalten!

 
 

Wie viel Schule brauchen unsere Kinder wirklich?

  • Viele KINDER freuen sich nicht in die Schule, obwohl Lernen und Entdecken etwas Schönes und Natürliches ist

  • Viele ELTERN sind gestresst, weil sie gelernt haben, je besser die Schulbildung, desto besser die Zukunft. So stressen sie permanent ihre Kindern, damit sie ihre Schulaufgaben machen, lernen und leisten. Das baut weder Kinder noch Eltern auf

  • Viele engagierte LEHRER verlassen ihre Stelle, weil sie sich an Vorgaben halten müssen, hinter denen sie nicht stehen können und auch nicht wollen

  • Die SCHULLEITUNG hat die Hände voll zu tun und dennoch sind ihr die Hände gebunden

  • Die WIRTSCHAFT schreibt Verluste, weil die meisten des Geldes wegen arbeiten und nicht, weil sie es lieben und dort sein wollen

 

Es ist an der Zeit, das Schulsystem neu zu träumen, denn damit beginnt jede neue Realität

Folgend 5 Impulse für eine Reformation des Schulsystems.

 

1. Die Schule gehört den Kindern!

Das Schulwesen ruft nach einer Erneuerung, denn die Schulzeit ist heilige Kinderzeit. Das bedeutet: Bedingungslos Kind sein dürfen, ohne sich um Erwachsenen-Aufgaben kümmern zu müssen. Das sollte ein Kinder-Grundrecht sein.

Die Zeit des Kindseins ist so schnell vorbei. In dieser heiligen Zeit, wo die Kinder den Erwachsenen “ausgeliefert“ sind, müssen sie frei sein dürfen. Zeit haben zum Spielen, denn so ist Lernen für alle Kinder einfach und das Natürlichste der Welt. Es gibt so viel zu entdecken! Den eigenen Fragen nachgehen. Den eigenen Rhythmus leben. Raum haben für das, was sie wirklich interessiert. Seinen Tag selber gestalten. Frei sein von stressenden Hausaufgaben und Prüfungen. Langeweile aushalten. Kinder sollten täglich mit ihren Freunden spielen und zusammen sein!

So wächst ganz natürlich die Lust, die Welt zu entdecken, sich darin zu behaupten und Verantwortung übernehmen zu wollen.

Die Kinder lernen, wie sie sich selbst ein freudvolles Leben gestalten. Sie entwickeln ein Gefühl für ihren eigenen Weg. Sie fokussieren sich auf ihr Wollen und übernehmen die Verantwortung für ihr Glück.

Dieses Konzept funktioniert seit mehr als 40 Jahren und ist schon heute Realität!

Unsere eigenen Kinder besuchen eine freie Schule. Eine Schule ohne vorgegebenes Lernen und Prüfungen. Frei von Bewertungen. Dafür viel Zeit, um draussen in der Natur zu sein und selbst etwas zu kreieren.

Auch dann beginnen Jugendliche nach 9 Jahren Freischulkinderzeit eine Lehre. Besuchen eine weiterführende Schule oder starten direkt ins Arbeitsleben. Sie tun, was sie wirklich interessiert, da sie nichts anderes kennen!

 

Wenn ich darf wenn ich soll, aber nie kann wenn ich will, dann mag ich auch nicht wenn ich muss.

Wenn ich aber darf wenn ich will, dann mag ich auch wenn ich soll, und dann kann ich auch wenn ich muss.

Denn schliesslich ist es doch so: Die können sollen, müssen auch wollen dürfen.

Verfasser unklar ob Johannes Conrad oder Heinz Schirp

 

Beispiele freier Schulen in der Schweiz:

Gerne verlinke ich weitere Pionier-Schulen. Danke für die Mitteilung.

 

2. Vertrauen Eltern ihren Kindern, vertrauen Kinder ihren Eltern

Werden die Hausaufgaben und Prüfungen in den ersten 9 Schuljahren abgeschafft werden, entspannt sich das Familienleben. Statt Hausaufgabenzeit öffnet sich der Raum für Familienzeit, Gespräche oder individuelle Ich-Zeit.

So wachsen Verbindungen des Vertrauens statt des Misstrauens.

Als Eltern ist es so wertvoll sein Kinder nicht mit anderen zu vergleichen. Stattdessen ist es viel schöner zu staunen, was es alles lernt, weil es das will und wofür es sich wirklich interessiert.

Die Kinder nicht kontrollieren müssen, gelingt Eltern einfacher, wenn sie selber das Leben führen, dass sie wirklich leben wollen und nicht glauben zu müssen ...

Die Kinder machen die Erfahrung, dass Eltern ihnen vertrauen, sie nicht leisten müssen, um geliebt zu werden und für sie gesorgt wird, bis sie es selber tun.

 

3. Lehrer*innen dienen den Schüler*innen

Mit dem neuen Schulsystem wandelt sich die Aufgabe der Lehrer zu Begleitenden.

Mentoren teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen dann, wenn sie danach gefragt werden und zwar soviel, wie das Kind wissen will und nicht mehr. Mentorinnen vertrauen dem individuellen Berufungsessenz-Entfaltungsprozess der Kinder. Sie beobachten und erfreuen sich ihrer angeborenen und entwickelnden Fähigkeiten ihren persönlichen Interessen entsprechend.

Mentoren brauchen nichts korrigieren und nichts bewerten. Auch haben sie die Kinder nicht zu belehren.

Ihre Aufgabe ist es, kinderdienede Räume zu gestalten, in denen die Kinder eigenmächtig frei spielend miteinander lernen. Ihre Hauptaufgabe ist es: Da sein. Als Jugendliche erfahren sie sich in der Projektarbeit und verlassen die Schule, wenn die Zeit für sie reif ist.

Kinder gehen gerne zur Schule und lernen, wie einfach Lernen ist. Sie wissen, was auch immer sie wollen sie erreichen werden, weil sie können, wenn sie wollen.

 

4. Schulleitungen begleiten die Lehrerschaft und gestalten mit ihnen individuelle und paradiesische Lernorte für einzigartige und glückliche Kinder

Ein vertrautes Miteinander unter den Lehrern ist wesentlich und die Basis für ein vertrautes Miteinader mit den Kindern. Fühlen sich die Kinder aufgehoben und sind glücklich, sind es auch die Eltern.

Die Schulleitung entwickelt eine Schulkultur der Vielfalt, fördert ein freundschaftliches Miteinander unter den Mentoren und bildet das weise und geduldige Herz einer Schule.

Werden Kinder in ihrem individuellen Sein angenommen, brauchen sie sich nicht mehr zu vergleichen oder gegeneinander anzutreten, um ihr Selbstwert zu steigern oder ihre Daseinsberechtigung zu legitimieren.

Die Kinder lernen, wie Vielfalt friedlich gelebt wird.

 

5. Wie die Wirtschaft von freien und kinderdienenden Schulen profitiert

Kinder, die nicht müssen, wollen. Wer gelernt hat, wie schön wollen ist, wird eines Tages arbeiten und sich einbringen wollen.

Wer will, ist präsent.

Wer will, denkt mit.

Wer will, setzt sich ein.

Wer will, ist gesund.

Wer will, macht es rund.

Menschen, die wollen, geben gerne ihr Bestes und wissen, dass sie für ihr Glück selber verantwortlich sind. Ob als Mitarbeitende und Unternehmende. Es wird angepackt und umgesetzt und zwar so, wie es Spass macht und Sinn ergibt!

Kinder lernen, dass Einsatz geben, Freude bereitet. Dies wirkt sich automatisch auf die Qualität der Arbeit aus. Eine hohe Qualität geht immer mit Sinnhaftigkeit einher. Einsatz auf hohem Niveau fördert nachhaltigen Erfolg für Arbeitnehmende und Arbeitgebende.

Kann der Systemwandel wirklich so einfach sein?

Kompliziert wird es immer dann, wenn wir es kompliziert machen. Einfach wird es, wenn wir es einfach machen.

Suzane Brunner Zeltner - April 2023

 


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