Wie finde ich meine Berufung und erfülle den Sinn meines Lebens?

Die Berufung ist ein Mysterium. Auf der einen Seite konfrontiert sie einen mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Auf der anderen Seite leben wir in einer Welt, in der wir unser Leben mit Geld finanzieren.

Wie finde ich meine Berufung, war ein Satz, der mich viele Jahre beschäftigte und ebenso belästigte.

Ständig fragte ich mich, ob ich das Richtige tue, beruflich die richtige Entscheidung getroffen hatte und ob ich mich am richtigen Ort befand. Es hätte ja sein, können, dass die berufliche Erfüllung an einem ganz anderen Ort auf mich wartet und ich dafür noch ein Studium anhängen müsste oder so…

Viele Jahre ging ich davon aus, dass die Berufung eine bestimmte Tätigkeit ist, die mich besonders glücklich macht und gleichzeitig ein Dauerticket zum Erfolg ist.

Wer schon länger selbständig ist, weiss, das selbst dann, irgendwann der Punkt kommt, wo eine Veränderung ansteht, weil ausgebucht und erfolgreich sein alleine nicht reichen, um erfüllt zu sein.

Als ich mich vor 20 Jahren entschied den Weg der Selbstständigkeit zu wagen, wusste ich das noch nicht.

Was ich hingegen wusste, war, dass ich nur noch das tun wollte, wo auch mein Herz dahinter stehen konnte. Zudem fragte ich mich: Kann ich mein Leben finanzieren, wenn ich nur noch das tue, was ich zu tun liebe?

Ja.

Allerdings, wandelt sich mit den vollen Auftragsbüchern irgendwann jede Herzensarbeit in einen Geld- und dann in einen Komfortjob.

Da ich nie sagen konnte: Das ist meine Berufung, zog es mich weiter. Mein nahes Umfeld sagte immer: Erfindest du dich wieder neu? Wieso machst du nicht weiter, es läuft ja…

Das Leben ist für mich viel zu kostbar. Langeweile ist mir ein Graus. Mein Herz nicht spüren, geht bei mir gar nicht. So liess ich immer wieder Projekte und Kundenkreis los, die ich aufgebaut hatte. Dieses Muster kannte ich aus meiner Angestelltenzeit. War mein Herz unzufrieden, kündigte ich, ohne zu wissen, wohin mit das Leben als nächstes führen würde. Aber das konnte es ja auch nicht sein… wenn kein Job, kein Beruf, nicht einmal eine Herzensaufgabe es schaffte, mich langfristig zu erfüllen, was war den diese Berufung wirklich?

2016 erwachte in mir ein neues Bewusstsein und damit ein neues Verständnis, was die Berufung ist, nach der ich mich seit meiner Kindheit sehnte und nach der ich schon so lange suchte.

Ich erkannte, dass die Berufung vielmehr eine Essenz ist, die sich wie ein goldener Faden durch unser Leben zieht und gleichzeitig die Antwort ist, auf die Frage, wer bin ich wirklich?

Weiss ich, wer ich wirklich bin, hinter all den Aufgaben, Ausbildungen, Berufsbezeichnungen, Rollen und Erfahrungen, gelange ich überhaupt erst an den Punkt, an dem ich weiss, was ich will und wofür ich meine Kraft und meine Ressourcen einbringen möchte. In was wir auch immer wir investieren, sei es mit Geld, mit Zeit, mit Energie oder Aufmerksamkeit, es wächst und nimmt zu. Ausnahmslos alles.

Heute sehe ich die Berufung als etwas viel grösseres, als ein Beruf oder eine Aufgabe je sein könnte.

Die Berufung ist für mich vielmehr eine Berufungsessenz oder auch «Ich-Bin-Essenz». Bin ich mir meiner bewusst, kann ich bewusst Einfluss auf meine volle Potenzialentfaltung nehmen und noch viel wichtiger:

Weiss ich, wer ich bin, erfülle ich bewusst meinen individuellen Sinn im Leben, unabhängig davon, in welcher Aufgabe ich mich gerade befinde.

Die Berufungsessenz ist unsere wahre Natur. Nicht mehr und nicht weniger. Diese zu leben und ihre volle Schönheit zu entfalten, ist, was uns zu erfüllen vermag.

Je mehr wir uns also selbst erkennen, desto mehr lieben wir uns.

Selbstliebe ist immer die Basis für eine gesunde Nächstenliebe.

Und was alle Berufungen gemeinsam haben: Sie dienen dem Gemeinwohl.

Mögen möglichst viele Menschen erkennen, wie wunderbar einzigartig sie sind und ihre Individualität erstrahlen lassen.

14.11.22 - Suzane

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